Das Seminarfachprojekt „Bilinguale Kindheit in Belgien und Deutschland“ stellte die Förderung von Mehrsprachigkeit in den Mittelpunkt. Mit dem Fokus auf bilingualen Spracherwerb und dessen gesellschaftliche Bedeutung untersuchten drei Schülerinnen des 13. Jahrgangs nicht nur wissenschaftliche Aspekte, sondern setzten diese auch praktisch um.

Unter den Schülerinnen und Schülern unserer Schule wächst etwa jeder Vierte mit einer zweiten und manchmal sogar dritten Muttersprache auf. Insgesamt haben wir 20 verschiedene Muttersprachen gesammelt. In den Top 5 der häufigsten Sprachen der mehrsprachigen Schülerinnen und Schüler sind nach Deutsch in absteigender Reihenfolge Russisch, Kurdisch, Arabisch und Türkisch vertreten. Die Mehrheit der 276 Umfrageteilnehmer sprach sich für eine stärkere Förderung von Mehrsprachigkeit im Unterricht aus, was den Bedarf für solche Projekte verdeutlicht.

Im Rahmen einer Hospitation lernten sie das innovative Konzept des Mortimer English Club kennen. Seit zwei Jahren gibt es in Peine unter der Leitung von Franziska Wagner eine Zweigstelle des weltweit erfolgreichen Franchise-Unternehmens. Das Unterrichtsangebot umfasst Sprachkurse für die Altersgruppe von zwei bis elf Jahren, die in einer entspannten, vertrauensvollen Lernatmosphäre stattfinden. Der Projekttag bot spannende Einblicke in die frühkindliche Sprachförderung. Aktivitäten wie Rollenspiele, Lieder und Geschichten ließen das Englisch greifbar werden und bauten Sprachhemmungen ab. Besonders eindrucksvoll war, wie schon die Jüngsten einfache englische Sätze formulierten. Die spielerischen Unterrichtsmethoden ermöglichen von Klein auf einen natürlichen Kontakt zu der englischen Sprache und vermitteln den Spaß am Sprachenlernen.

Belgien zeigt, wie erfolgreich Mehrsprachigkeit in einem Bildungssystem verankert sein kann. Die drei Amtssprachen – Niederländisch, Französisch und Deutsch – spiegeln die kulturelle Vielfalt wider. Schulen wie die Basisschool Brügge Centrum fördern Mehrsprachigkeit gezielt, indem sie neben der Unterrichtssprache Niederländisch auch Französisch und die individuellen Muttersprachen der Kinder einbeziehen.

Die Erkenntnisse des Projekts unterstreichen, wie wertvoll Mehrsprachigkeit ist – für die persönliche Entwicklung und als gesellschaftliche Ressource. Das zeigt sich zum Beispiel durch eine gesteigerte Kreativität und Sozialkompetenz. Während in Belgien Mehrsprachigkeit strukturell verankert ist, zeigt das deutsche Beispiel, dass Projekte wie im Mortimer English Club eine wichtige Rolle bei der Förderung spielen. Schüler und Lehrkräfte sind überzeugt: Mehrsprachigkeit verdient mehr Raum im deutschen Bildungssystem.

Wenn ihr euch näher über den Mortimer English Club informieren möchtet, gelangt ihr über diesen Link auf die Homepage: https://mortimer-peine.de

von Anna-Greta Wala, Thessa Kappenberg und Maja Thunich (Seminarfach Tirbs / Brinkmann)