Am heutigen Valentinstag standen neben dem Unterricht nicht nur Rosen im Vordergrund, sondern auch weitere besondere Blumen-Symbole. Unter dem Motto „Nie die Hoffnung verlieren“ trug der Spielkreis Theater Groß-Buchholz im szenischen Wechsel authentische Lebensgeschichten von sechs Frauen aus Afghanistan, dem Iran, Syrien und der Ukraine vor, in denen vor allem Flucht und Vertreibung der Frauen im Vordergrund standen. Jede Frau wählte im Vorfeld ihrer Geschichte eine bestimmte Blume, wie bspw. Sonnen- oder Mohnblume, aus, mit der eine besondere Symbolik vermittelt werden sollte.
Untermalt von Musik und begleitet von Bildern der Heimatstädte, der vorgestellten Frauen, ihren Familienmitgliedern sowie weiteren Bildern von Lebensstationen der Frauen berichteten die Vorleserinnen des Spielkreises über Kindheit, Schulzeit und Heranwachsen der Frauen bis hin zu jenen schicksalhaften Einschlägen, die ihren Alltag nachhaltig verändert haben. Die Palette aller Erfahrung war erschreckend vielfältig: Körperliche Gewalt durch Männer, Schulbesuchsverbote aufgrund religiöser Herkunft, arrangierte Eheschließungen, Hörigkeit gegenüber Männern und Polygamie wurden thematisiert.
Doch vor allem die Folgen des Krieges durch in- und ausländische Aggressoren auf die Lebenssituation blieb nachhaltig im Gedächtnis. Neben der Tötung von Freunden und Familienangehörigen stand vor allem die damit verbundene Flucht, teilweise ohne Familienangehörige, über die menschenunwürdige Situation in Flüchtlingslagern bis hin zur Ankunft in fremde Staaten im Vordergrund.
Die merkbare Stille seitens der Schülerschaft lässt vermuten, dass die Vorstellung der Lebensgeschichten ihre Wirkung nicht verfehlte: Betroffenheit erzeugen, aber vor allem Informieren – über sechs Frauen, die aufgrund ihrer Erfahrungen gewachsen sind und die ihre Hoffnung trotz aller Schicksalsschläge nicht verloren haben.
Im Namen des GGI bedanken wir uns beim Spielkreis Theater für die eindrucksvolle Lesung und bei unserer Kultur AG für die Hilfe bei der Organisation der Veranstaltung.