Nachdem Frau Gillner von der Idee der Chemie-AG, einen Workshop zum Thema der Nanochemie zu besuchen, hörte, kam sie direkt auf den grandiosen Gedanken, uns – dem Chemie Leistungskurs – diese Chance nicht zu verwehren und ihn in dieses abiturrelevante Thema einzuführen.
Passend zu unseren immensen Wissenslücken in der Nanochemie konnte es natürlich nur eine Stadt geben, deren Universität uns erleuchten könnte. Die einzige Lücke auf der Landkarte…Bielefeld.
So begann unsere Exkursion, auf der uns Herr Atlhoff netterweise begleitete, früh morgens am Bahnhof in Peine. Offensichtlich zu früh für einen unserer zukünftigen Nanochemiker, bei dem sich schon zu Beginn des Erlebnisses abzeichnete, dass er mit dem falschen Fuß aufgestanden war und deshalb vor sich her grummelte. Wir sagen euch: Vor einem ungemütlichen Kommentar war wirklich keiner sicher! Nachdem anfängliche Verwirrungen bezüglich der Fahrkarten geklärt waren, ging es auch schon mit dem Zug ins Abenteuer. In besagter Stadt angekommen, wurde auf dem Weg zur Universität nicht nur die örtliche Infrastruktur und Architektur bewundert, sondern auch das omnipräsente Kennzeichen „BI-ER“ gesichtet, welches den Jahresvorsatz für unsere Autofahrer schuf, die eigenen Autos nächstes Jahr nach Bielefeld umzumelden.
Nach Ankunft in der Universität konnten wir zu Beginn die, O-Ton unseres Kursgrummels, „bahnhofsähnliche Einrichtung des Gebäudes“ begutachten, bevor wir in das berühmte „Teutolab“ der Uni Bielefeld geleitet wurden. Nach einer kurzen Einführung in das Thema konnten die zukünftigen Chemiker nun auch schon mit dem Experimentieren beginnen. Dabei legte sich jeder so gut er nur konnte ins Zeug. Um Frau Gillners Anweisung, man möge sich bitte, anders als von den Experimenten in der Schule gewohnt, zusammenreißen und für einen professionellen Auftritt sorgen, stürzte sich jeder von uns mit einer großen Portion Disziplin und Selbstüberzeugung in die Experimente. Nichts leichter als das, sollte man meinen, um unser Chemie-Idol Frau Gillner auf keinen Fall zu verärgern!
Wie es jedoch von unseren praxiserprobten Chemikern nicht anders zu erwarten war, wurden grandiose Innovationen in das Experimentieren eingefügt, wie das Verwechseln eines Kühlschrankes mit einem Tiefkühler oder das Benutzen eines Wasserkochers, ohne vorher Wasser hineinzugeben. In den Laboren wurden weder Kosten noch Mühen gescheut – so wurde das Hightech-Equipment der Uni, wie eine hochempfindliche Herdplatte, welche kurzerhand von einem der hochqualifizierten Chemiker des Leistungskurses mit einer Waage verwechselt wurde, auf Herz und Nieren geprüft. Wie sich herausstellte, war die 250 Grad heiße Platte kein sinnvolles Instrument, um das Gewicht eines Fingers herauszufinden, was mit einer mehr oder minder ernsthaften Brandblase für Besagten zukünftigen Chemiker endete. Abseits der technischen Gegebenheiten hatte das Labor auch noch andere Sehenswürdigkeiten zu bieten. Zum Beispiel faszinierte die Workshopteilnehmer eine Sprühflasche mit einem Strahl von bisher ungeahnter Stärke, welche kurzerhand den liebevollen Namen „Kärcher“ erhielt. Sogar der Grummel des Kurses erhielt, da ihm die Aufgabe des Laborbarkeepers zufiel, ein Ventil für seine nach wie vor schlechte Laune, indem er die ausgedörrten Chemiker mit vitaminreichen Flüssigkeiten versorgte. Nach Beendigung der Experimente war der gesamte Kurs ein wenig schlauer und Frau Gillner trotz der ein oder anderen Kleinigkeit zufrieden mit ihren Chemikern und der Kurs konnte den Weg nach Hause und weg von dem weißen Fleck auf der Landkarte antreten.
Text von: Janne Giese, Erwin Gimscheski, Leon Sander und Nicolas Jerke